Der Stress, und wie ich ihn umgehe
Stress begleitet jeden einzelnen von uns durch den Alltag. Wie man diesem best möglichst ausweichen kann, ist eine Frage, auf die es viele individuelle Antworten gibt. Jeder geht anders mit Anspannung um, und wenn man auf Google das Wort „Entschleunigung“ eintippt, stößt man auf endlose Beiträge, die alle „10 Tipps für ultimative Entspannung“ versprechen. Aber was hilft nun wirklich gegen Stress, und was genau hat es mit diesem Begriff Entschleunigung auf sich?
„Entschleunigung“. Dieses Wort kommt einem leicht über die Lippen, ist aber schwierig zu erlangen. Für mich ähnelt die Entschleunigung der Achtsamkeit, beides sind Begriffe, die Methoden beschreiben, glücklicher und mit weniger Belastung durch das Leben zu gehen. In dem Stress des Alltags bekommt man vieles aufgrund von Ablenkung nicht mit. Dinge, aus denen man einiges an Freude gewinnen könnte, erscheinen im Stressmodus als unbedeutend und öde. Welcher Mensch bleibt auf dem Weg zur Arbeit in mitten von hunderten sich hektisch fortbewegenden Leuten stehen, um an einer der am Straßenrand wachsenden Blumen zu riechen? Diese Frage klingt erst mal kitschig und lächerlich, es steckt aber viel dahinter. Wer nimmt sich noch Zeit, um die kleinen, schönen Dinge des Lebens zu genießen?
Ich sage mir oft, wenn ich merke, dass ich mit einem negativen Gefühl durch den Alltag gehe, dass heute der einzige Tag ist der zählt. Gestern habe ich das selbe gemacht, und morgen werde ich es mir auch sagen. Es hilft, sich durch ähnliche simple Sätze zu erinnern, mehr im Moment zu leben und auf das zu achten, was gut ist. Entschleunigung zu üben, indem man sich ähnliche Sätze sagt. Indem man sich bewusst dazu entscheidet, statt in das Handy zu starren heute im Zug das Buch zu lesen, das man im Juli letzten Jahres gekauft hat und seitdem vorhat zu lesen, wenn man irgendwann mal die Zeit dazu findet.
Buch lesen. Wieso nimmt man sich so wenig Zeit dafür? Wieso kaufe ich mir jeden Monat ein neues Exemplar und nehme mir jeden Monat vor, es diesmal wirklich zu lesen, entscheide mich aber in den Momenten in denen ich Zeit habe trotzdem dazu, doch lieber die neue Staffel der neuen Serie zu schauen oder doch lieber auf Social Media nachzusehen was die anderen gerade so treiben. Mittlerweile liegen 5 neue Bücher in meinem Bett, alle nur bis zur Hälfte gelesen. Daneben liege ich und schaue in die Luft.
Zeit haben. Viele Menschen lügen sich selbst an, wenn sie sagen, dass sie wieder mal überhaupt keine Zeit für irgendwas haben. Dabei sind die 10 Minuten vor dem einschlafen am Abend, die man normalerweise mit nichts-tun verschwendet doch auch Zeit. 10 Minuten, um erwähntes Buch zu lesen. 10 Minuten, um Oma anzurufen und sie zu fragen wie es ihr geht. 10 kostbare Minuten.
Es gibt viele Methoden, gewöhnliche Tätigkeiten anders zu machen, und somit achtsam und entschleunigt durch den weiteren Tag zu gehen. Mit der linken Hand Zähneputzen, wenn man Rechtshänder ist. Die Dinge, die einem als so langweilig erscheinen mit einem anderen Denkmuster, mit Neugier zu betrachten. Sie genauer wahrnehmen. Es langsamer angehen. Lasst uns das machen. Let´s all slow down a bit. Wir haben genug Zeit.