Texas-Ranger mit Yogamatte

von Kans Hormoran

 

Mir ist letztens der konservative Hansi glatt mit einer Yogamatte hinten am Gepäckträger, seines Fahrrads, auf der Donauinsel begegnet. Erinnert hat mich das ganze an einen Texas-Ranger, der seine Wolldecke hinter dem Sattel auf seinem, treuherzig-stolzen Appaloosa-Hengst befestigt hat.

 

Appaloosa Hengst

Er war auch geschwind unterwegs der konservative Hansi, nur gejagt hat er nicht irgendeinen „Outlaw“ wie damals kurz nach dem Ende des Sezessionskrieges (USA), sondern gesucht hat er was. Und hätt ich mich dem Wahnsinnigen nicht Breitbeinig wie John Wayne in den Weg gestellt, dann hätt ich nie erfahren was er gesucht hat, der Hansi.

Ausgleich hat der gesucht! Genaugenommen war er unterwegs zu einer Yogarunde, und er war spät dran, darum hat er auch gleich weiter müssen, der Hansi. Wie ich ihm so Nachschau, dem Texas Ranger hab, ich schon schmunzeln müssen, ist er ja eher vom Schlag welcher seinen Ausgleich zum Alltag immer im Bierzelt gefunden hat oder beim Waschen seines 3er BMW´s bei der BP Tanke am Margarethengürtel und nicht szenetypisch in der Baum-Stellung (Vrksasana) mitten in einer Blumenwiese.

Gelacht hätt er, und als Hippies hätt er die Leut noch vor ein paar Jahren bezeichnet von denen er jetzt einer ist. Ich bin dann zu folgendem Schluss gekommen. Nämlich, dass Meditation und Yoga mittlerweile Mainstreambegriffe sein müssen, über welche ein vom Alltagstress geplagtes Individuum auf der Suche nach Ausgleich und Entschleunigung unweigerlich stolpert. Sonst würd der Hansi ja jetzt bei der British Petroleum ein süßes Power-Horse (Energy-Drink) konsumieren statt dem saurem Kombucha-Getränk. Da hab ich mir dann kurz ernsthafte Sorgen gemacht um den Großkonzern „British Petroleum“. Wie soll der weiterhin 396 Milliarden Jahresumsatz machen, wenn jetzt alle konservativen Hansis den herabschauenden Hund (Adho Mukha Svanasana) machen anstatt mit ihren glänzenden Boliden die Höhenstraße hinaufzublasen? Die Frage hab ich aber dann eh gleich wieder vergessen.

Aber als ich knappe zwei Wochen später den Welser „Selfmade“-Yogameister und Gesundheitsguru B.Sc. Manuel Peter bei mir auf der Dachterrasse sitzen ghabt hab, hat es mich schon interessiert was einem das ganze Yoga, Tantra, Meditation und Superfood bringt und wie einen das entschleunigt?

Für alle die ihn nicht kennen. Manuel Peter (26) war schon immer ein „Spring-Ginkerl“, er hat als gebürtiger Welser (OÖ) das hiesige Sportgymnasium besucht und anschließend die Ausbildung zum Physio-Therapeuten auf der Fachhochschule für Gesundheitsberufe gemeistert. Es kam noch ein Titel in Ernährungswissenschaften, ein Diplomlehrgang zum Kräuterpädagogen, und eine Yoga-Lehrerausbildung nach Zertifikat hinzu. Das ist schon ein ziemlich steiler Karriereweg, wenn man bedenkt welches Gesindel die Stadt „Wels“ ansonsten so hervorbringt, ohne da jetzt einer/m Leidensgenossin auf die Füße steigen zu wollen.

 

Manuel beim Yoga

Manuel´s Erfolgsgeschichte wird jedenfalls nicht enden. Er arbeitet aktuell zwischen 50 und 60 Stunden die Woche, nur fünf bis sechs Stunden davon als Angestellter Masseur in einer Apotheke. Die restliche Zeit, in der er Selbständig ist, betreut er verschiedene Projekte wie Bewegungsworkshops, gibt Physiotherapiestunden, Yogastunden, er organisiert gesundheitsorientierte Festivals aller Art, er schafft Netzwerke zum Austausch verschiedener Sportarten. Die Liste ist lang und trotzdem, so sagt er jedenfalls, ist er ausgeglichen und glücklich.

Neben der ganzen Arbeit und dem Fleiß, weiß B.sc Peter Manuel auch wie man sich runter holt vom Berufsleben und sagt Sachen wie: “Urlaub sollte jeden Tag passieren!“ Er selbst nutzt die Pausen zwischen seinen Workshops um zum Beispiel schnell in die Traun (Fluss) zu springen und einige Momente der dort herrschenden Atmosphäre zu genießen. Nur zur Info, er macht das auch im Winter bei Minusgraden, der Wahnsinnige. Es kommt nicht darauf an, dass man irgendwo hinfährt um sich 2 Wochen im Jahr zu entspannen, sondern das „Mind-Set“ Urlaub im Alltag zu verankern, so Manuel.  Man merkt auf jeden Fall sehr schnell, dass dieser sehr lebhafte Mensch sich auskennt und versucht möglichst Gesundheitsbewusst zu leben.

 Als ich ihn zu seinen persönlichen Entspannungsmethoden befrage, beginnt er gleich ganz akademisch. Er differenziert Entspannung in mentale und körperliche Aktivitäten. Körperliche Aktivitäten sind für ihn Sport. Da geht er spazieren, klettern, fährt Rad und macht Kampfsport. Das wichtigste, es muss ihm Spaß machen. Das Ganze verpackt er in dem Wort „Aktive-Entschleunigung“. Jedoch verbrauchen diese aktiven Entschleunigungsmethoden, so sagt er, Energien und um diese wieder aufzuladen meditiert er oder macht ganz konkret Atemübungen aber auch gutes Essen und Soziale-Kontakte tragen dazu bei, dass Peter Manuel so entspannt ist.

Die Natur spielt in seinem Leben die größte Rolle was Entschleunigung, Relaxen aber auch Erfolg angeht. Denn die Natur ist für ihn bedingungslos. Also für eigentlich jeden Menschen frei zugänglich und bietet einem eine breite Palette an Instrumenten, welche man spielen kann, um glücklich zu werden. Er argumentiert dies auch sehr sachlich. So sagt er sei das vegetative Nervensystem für alle Körperfunktionen zuständig, welche wir nicht kontrollieren können. Zum Beispiel Blutdruck und Stoffwechselvorgänge. Es unterteilt sich in Sympathikus (Stress) und Parasympathikus (Entspannung). Der Sympathikus wird aktiv, wenn wir schnell auf einen Reiz reagieren müssen. Früher, also als der Mensch noch im Wald gelebt hat, ist der Sympathikus nur aktiviert worden, wenn unsereins auf einen Fressfeind wie den Wolf (Canis lupus) oder den Braunbären (Ursus arctos) getroffen ist und schnell hat weglaufen müssen. Also wie sie zum Beispiel den Ötzi über die Alpen gejagt haben, war dem sein Sympathikus sicher recht aktiv, kurz der hat sicher einen Mords-Stress gehabt.

Der Parasympathikus ist der Gegenspieler und sorgt für Entspannung, also der ist aktiv, wenn wir gegessen haben oder schlafen, aber auch wenn wir ein paar Bier oder dergleichen trinken. Also zum Regenerieren. Heutzutage ist es erwiesen, dass durch unsere schnelllebige Gesellschaft mit all ihren Facetten wie Social-Media, Autos, Beton, Lärm der Sympathikus durchgehend erhöht ist. Dadurch werden Stresshormone wie Adrenalin und Kortisol ausgeschüttet, und das ist Gift für den Körper und für einen Großteil der Gesellschaftskrankheiten verantwortlich. Es sei erwiesen, dass allein der Blick in die Natur den Sympathikus deaktiviert und den Parasympathikus aktiviert. Gegen den Alltagsstress hilft in erster Linie Natur, so Peter Manuel.

Wer sich jetzt denkt, der Manuel der ist interessant, von dem will ich was lernen, den will ich besser kennenlernen oder einfach nur wie der Hansi K. al´a Texas-Ranger mit der Yogamatte herumreiten, der kann sich bei den angefügten Links und Websites von Manuel Peter informieren und einen Kontakt erstellen.

Hier die Links wo ihr alles findet:

https://greendynamics.club

http://www.physiotherapie-yoga.at/

https://www.fightcrew.at/